Samstag, Juli 29, 2006

Tornado streift Campingplatz an der Lahn

Hi @ all,

gestern Nachmittag gegen 16.30 Uhr, ich war zuhause und mit nem Bekannten am telefonieren, ging über Löhnberg ein riesen Gewitter verbunden mit Sturm und Hagel nieder. Das war genau die Abkühlung, auf die wir alle so lange vergeblich gewartet hatten, Olaf meinte noch, er wäre neidisch und wollte auch ein Gewitter.
Ca. gegen 18:00 Uhr fuhr ich dann zu meinem Wohnwagen, der nur knapp 6 Kilometer entfernt auf dem Campingplatz in Weilburg/Odersbach steht. Eigentlich wollte ich nur diverses Angelzeug dort holen um anschließend mal wieder ein wenig Angeln zu gehen.
Unterwegs schon fuhr überall Polizei und Feuerwehr in die gleiche Richtung, als ich auf dem Campingplatz ankam wußte ich auch warum.
Dort herrschte da blanke Chaos, es sah teilweise aus wie auf dem Schlachtfeld.



Ich fuhr erst einmal auf das Privatgrundstück, wo wir mit einer verschworenen Clique mit einigen Wohnwagen stehen und auch dort waren die Aufräumarbeiten noch m vollen Gange:





Hier hatte ein furchtbarer Sturm gewütet, viele der Anwesenden Augenzeugen sprachen sogar davon, den Rüssel eines Twisters gesehen zu haben, der in dem engen Lahntal urplötzlich auftauchte und die Lahn flußaufwärts marschierte.
Hier im Garten hatte es lediglich einen Großen Ast von einem Apfelbaum gerissen und diverse Pavillions, darunter einen für eine heutige Feier gerade erst aufgestellten 8-Meter-Spitzdachpavillion total zerstört, obwohl 8 Mann darunter vergeblich versuchten, dies zu verhindern.
Glücklicherweise blieben aber die Wohnwagen und Vorzelte sowie die Autos unbeschädigt.

Bei einem anschließenden Rundgang über den Campingplatz und auf die Lahnbrücke nach Kirschhofen wurde aber ersichtlich, daß nicht alle auf dem Campingplatz so glimpflich davon gekommen waren.







Der Sturm hatte riesige Bäume einfach in der Mitte abgebrochen, teilweise fielen die Zentnerschweren Bruchstücke einfach auf Wohnwagen oder Vorzelte, ein Wunder daß niemand verletzt oder gar erschlagen wurde





Überall waren fleißige Helfer damit beschäftigt, die Trümmer beiseite zu räumen





und Bäume zu fällen, bzw. am Boden liegend zu zersägen





und so manchem Betroffenen standen die Tränen in den Augen.
Das gegenüberliegende Ufer mit dem Radweg hatte zum Glück das meiste abbekommen, wie man hier sieht



und nochmal von der Fußgängerbrücke aus fotografiert







Bis spät in den Abend waren rundum überall Motorsägen zu hören, ich mischte mich dann auch unter die Helfenden, an Angeln war natürlich nicht mehr zu denken...
Da sieht man wieder einmal, wie klein doch der Mensch ist im Vergleich zu den Urgewalten und Kräften der Natur, selbst alteingesessene Bewohner hatte niemals etwas vergleichbares erlebt!

Dienstag, Juli 25, 2006

Niedrigwasser und Hitze, beim Angeln geht nichts...

Hi @ all,

die seit Wochen anhaltende Hitze und mangelnde Niederschläge haben dazu geführt, daß die Lahn absolutes Niedrigwasser führt (Pegel heute Mittag um 13.00 Uhr bei Leun nur noch 1,43 Meter).
Das niedrige Wasser ist sehr warm und kann dadurch wenig Sauerstoff aufnehmen. Entsprechend mau sieht es mit der Angelei aus, die letzten 4 Abende, die ich unterwegs war blieb ich Vollschneider, selbst unter den Wehren war tote Hose.
Es bleibt nur zu hoffen, daß es nicht wieder wie im Jahrhundertsommer 2003 zu einem ausgedehnten Aalsterben kommt. Während alle anderen Fische bei Sauerstoffmangel an die Oberfläche in sauerstoffreichere Wasserschichten kommen, verbleiben die Aale leider stur am Grund und gehen letztendlich irgendwann ein. 2003 hatte ich auf einer Strecke von weniger als 1 Kilometer dutzende kapitale tote Aale zählen können, dieses war leider flächendeckend der Fall.
Ich werde euch auf alle Fälle über meine Lahnstrecke auf dem laufenden halten, wollen wir hoffen, daß es im Interesse der Fische bald wieder etwas kühler wird und es einmal ergiebig über längere Zeit regnet.

Bis dahin wünsche ich allen ein kräftiges Petri Heil,

Lahnfischer

Sonntag, Juli 16, 2006

5 Würfe, 3 Hechte

Hi @ all,

11 Tage arbeiten am Stück, dazu eine Perle die Urlaub hat, da kommt man einfach nicht zum Angeln, will man nicht den Haussegen schief hängen haben... :D
Heute war es endlich soweit, Perle hat Spätdienst und ich Frei!
Also erst mal vom Campingplatz nach Hause gefahren und ein wenig im Forum gesurft (dazu kam ich ja auch nicht) und auf den kühleren Abend und die hoffentlich kommende Beißzeit gewartet.

Kurz vor 19.00 Uhr war es dann soweit, die langen Angelhosen wegen dem reichlichen Bewuchs an den Lahnufern angezogen und ab unter ein Lahnwehr in der Nähe, in der sicheren Annahme, bei dem niedrigen Wasserstand und dem warmen Wasser würden sich alle Flossenträger im etwas kühleren und sauerstoffreicheren Wasser versammeln.
Am Wehr angekommen nix wie rein in die Gummistiefel und an die erste, schon reichlich plattgetretene Stelle, erschrecken über das niedrige klare Wasser und die vielen Wasserpflanzen, die dort stellenweise flächendeckend bis an die Oberfläche wuchern.
Die ersten 20 Würfe an dieser Stelle außer Kraut nichts am Haken, also ab zur nächsten Stelle, ich entschied mich erstmal etwas weiter flußabwärts zu laufen.
Nach einem Kampf durch Dornen- und Distelreiches Gelände die nächsten Würfe direkt unter einer Brücke, aber immer noch Fehlanzeige.
Schließlich ein Stück unterhalb der Brücke eine kleine Stelle, an der man noch sicher stehen und werfen kann, weiter kommt man durch den Bewuchs nicht, aber von hier aus kann man einen großen Bereich abfischen, die ca. 50 Meter Breite kann ich mit den schweren Jerks locker überwerfen.
Ein paar Meter unter mir sehe ich einen großen Bereich bereits durch davorstehende hohe Bäume im tiefen Schatten stehen, wenn da kein Fisch steht, dann gibts hier keine, schießt mir so durch den Kopf.

Trotzdem fische ich erstmal den sonnigen Bereich hinter den Brückenpfeilern ab, jedoch erfolglos. Nun arbeite ich mich mit jedem Wurf fächerförmig weiter in Richtung Schatten, der 1. Wurf schließlich in den schattigen Bereich und langsam konzentriert eingejerkt.

Da das Wasser vor Fischbrut überall nur so wimmelt, habe ich auf die bewährten großen Sicklys verzichtet und fischte den 5er Buffalo Top Farbe 3, der mir hier schon einige Fische gebracht hat.

Urplötzlich auf fast volle Distanz ein riesen Schwall, ich sehe eine Schwanzflosse auf das Wasser schlagen und schon spüre ich den Ruck in der Rute.
Der folgende Anschlag erfolgt reflektorisch und schon ist die Rute krumm, daß muß eindeutig ein gescheiter Hecht sein.
Schnell die Bremse etwas gelockert, meine Jerkrute ist sehr hart und ich will den 1. Hecht seit 2 Wochen nicht verlieren. Nach einigem Hin und Her kann ich schließlich den Hecht sicher per Kiemengriff landen. Ein super Glücksgefühl macht sich in mir breit, schnell die Digi auf die abgelegte Tasche gestellt, den Selbstauslöser an und ein Bild geschossen,
der Buffalo war nach einem Kopfschüttler beim Landen schon abgefallen. Danach kurz vermessen, daß Maßband zeigte 77 cm und ab zurück in das Wasser mit dem Kollegen, ich will ja schließlich die nächsten Jahre auch noch Hechte hier fangen können...



Einmal tief durchgeatmet, daß Maßband aufgerollt und in die Hosentasche gesteckt, dann den nächsten Wurf flußabwärts fast parallell zum Ufer. Nach ca. 3-4 Metern wieder ein heftiger Biß, der Hecht hakt sich praktisch bei seiner Attacke selbst, so heftig ist der Biß.
Erst läßt sich der Hecht fast widerstandslos einkurbeln, doch vor meinen Füßen gibt er nochmal richtig Gas, legt 2 astreine Saltos hin bevor ich dazu komme, ein paar Drillfotos zu schießen...





Der "Kleine" wird nun per Nackengriff gelandet, das kurze Vermessen ergibt 62 cm, ein kurzes Linkshandfoto, Haken lösen (ein Drilling ist schon frei) und ab zurück ins Wasser, heute steht mir nicht nach Hecht... *g*



Die nächsten 2 Würfe in den Schatten bleiben erfolglos, doch kurz nach dem Auftreffen des Jerks beim 3. Wurf wieder eine äußerst brutale Attacke, die mir fast die Rute aus der Hand reißt und der ein rasanter Drill folgt.
Schließlich kann ich noch einen wunderschön gezeichneten 73er Hecht zum Fototermin bitten, der an beiden Drillingen sicher hing.






So hatte ich schließlich innerhalb von 5 Würfen in den Schatten 3 feine Hechte gefangen und es störte mich nicht im geringsten, daß ich die nächsten 1,5 Stunden direkt unter dem Wehr ohne jeglichen Fischkontakt weiterfischen sollte, mein Soll war mehr als erfüllt...

Donnerstag, Juli 06, 2006

Hechte im Doppeldrill

Hi @ all,

kam in der vergangenen Woche wieder nur 2 x ans Wasser, am 30.06. und vorgestern, 04.07.2006.
Am 30.6. versuchte ich es zunächst vergeblich sehr früh morgens mit Gufis auf Zander, wechselte dann total ergebnislos zum Jerken bis ich voller Frust einfach nur noch einen Fisch fangen wollte.
Ich stieg mit meinen Wathosen in einen schnellfließenden Lahnabschnitt unterhalb eines Wehres und fischte mit meinen heißgeliebten Miniwobblern, den Salmo Hornets auf Barsch, Döbel und Forelle.
Aber auch hier zeigten sich die Fische sehr unwillig und ich konnte lediglich 5 Döbel zwischen ca. 30-35 cm überlisten.



Vorgestern, 04.07.2006 sollten es die Jerks endlich mal wieder richten und Hechte waren im Visier.
Ich hatte mich mit mit nem Bekannten (Davis) unter einem Lahnwehr verabredet, doch Davis hatte eine gute Stunde Verspätung, so dass ich schon mal alleine loszog.
Es war eine Gluthitze am Himmel und es sollte sich auch die erste Zeit absolut nichts tun.Kurz nachdem Davis gegen 19.00 Uhr zu mir gestoßen war, hatte ich im Wehrschuß eine Fehlattacke auf einen Sickly Crappy Top, aber der Fisch ließ sich trotz Köderwechsel nicht zu einer weitetren Attacke hinreißen.
Davis versuchte sein Glück mit der Spinnrute und diversen Wobblern, aber auch er bekam zunächst keinen Biß.
Schließlich kurz vor 20.00 Uhr trennten wir uns einige Meter, Davis versuchte sein Glück in einem Gumpen im Turbinenauslauf, ich im Flachwasser des Hauptstromes unterhalb des Wehres.
Um Punkt 20.00 Uhr bekam ich direkt an der Oberfläche einen Hammerharten Biß auf einen 5er Buffalo Top, der Anhieb saß und der Fisch machte im Flachwasser einen riesen Tanz mit ettlichen Sprungeinlagen. Ich rief sofort nach Davis, doch als ich mich nach ihm umdrehte sah ich, daß er selbst im Drill stand. Also landete ich meinen Hecht schließlich mit der Hand und lief über die schmale Landzunge, wo Davis gerade am Keschern war. Da sein Kescher deutlich zu klein ausfiel und ich keine Hand frei hatte, mußte er sich schließlich auch die Böschung hinunterwagen und seinen Hecht mit der Hand landen, was ihm auch zunächst sehr gut gelan. Allerdings fing der Hecht in der Luft an zu toben und Davis Hand machte eine unliebsame Begegnung mit den Zähnen auf den Kiemenbögen, was ihm einen gewissen Blutzoll abverlangte.
Nach dem Vermessen der beiden Hechte war Davis knapper Sieger, sein Hecht war 2 Zentimeter länger als der meine, er gewann 80 : 78 cm.





Nach einem jeweiligen kurzen Erinnerungsfoto wurden beide Hechte im Flachwasser wieder ausgesetzt, wo sie sich schnell von dem Schreck erholten und ihrer Wege schwammen

Das wars dann auch schon mit den Erfolgsmeldungen, wir fischten noch ne gute Stunde weiter, aber der Doppeldrill sollte das einzig vorzeigbare an diesem heißen Abend bleiben.

Gruß euer Lahnfischer