Sonntag, September 21, 2008

Unterwegs mit großen Ködern

Hi @ all,

ich war freitag Nachmittag mal ausschließlich mit großen BullDawg-Nachbauten (ca. 25 cm groß, etwa 120 Gramm schwer)an der Lahn unterwegs, nachdem ein Kumpel die letzte Zeit damit schon einige große Hechte bis über die magische Metergrenze hinweg gefangen hatte.

Leider ist diese Angelei oft recht langwierig, denn Bisse gibt es auf kleine Köder definitiv öfters und darunter leidet wohl die Konzentration etwas, wie nachfolgend beschrieben:

Nach über 3,5 Stunden ohne Biß, lediglich ein paar größenwahnsinnige Barsche und ein Schniepelhecht begleiteten den Bulli mal bis ans Ufer, brach die Dämmerung an und ich beschloß, nach den nächsten paar Würfen zum Auto zurückzulaufen.

Ich wollte gerade den Köder aus dem Wasser heben, als urplötzlich ein großes Hechtmaul den Köder an der Wasseroberfläche wegschnappte.
Ich war zu perplex, um einen richtigen Anschlag zu setzen und so kam es wie es kommen mußte. Nach ca. 10 Sekunden, in denen der gut 90er Hecht wie rasend die Oberfläche schaumig schlug, verabschiedete er sich vom Haken und ich stand da mit schlotternden Knien.
Die folgenden Flüche sind nicht druckreif und ohne große Hoffnung machte ich noch einen weiteren Wurf an gleicher Stelle. Kaum zu glauben, doch wieder kurz vor dem Ufer schoß ein Hecht heran. Jedoch schlug ich (wie ein Anfänger) vor lauter Schreck dieses Mal zu früh an und dem ca. 70er Hecht den Köder aus dem Maul. Es folgte dann bei weiteren Würfen noch eine Fehlattacke auf den Bulli, anschließend schwamm dieser nur noch sehr rechtslastig und nicht mehr geradeaus. Ich wechselte schnell noch auf einen Squirlly Burt, der noch in der Angeltasche lag und nach 3 Würfen wurde auch dieser nochmals attackiert, jedoch der Anschlag ging, warum auch immer ins Leere. Dieses Mal hatte ich extra gewartet, bis ich den Fisch in der Rute spürte...?

Danach hatten die Hechte dort die Nase voll und ich ebenfalls und so trat ich den Heimweg an.

Zuhause begutachtete ich dann den Bulli etwas näher.
Hier deutliche Bißspuren...



...und hier der Grund für den schrägen Lauf zum Schluß: Die rechte Stabilisatorflosse ist fast vollständig weggebissen und damit das Ding wohl ein Fall für die Mülltonne.



Naja, so teuer sind die Nachbauten des BullDawgs ja nicht, jetzt wurde erst einmal Nachschub geordert, allerdings etwas bessere und teurere Replikanten als bisher.

Werde die nächste Woche erneut mein Glück damit versuchen und werde entsprechend berichten. Irgendwann muß doch auch mein 1. Meterhecht mal fallen... ;)

Bis dahin verbleibe ich mit lieben Grüßen

euer Lahni

Donnerstag, September 11, 2008

Popperbarsche

Hi @ all,

jetzt ist die heiße Zeit gekommen, in der sich die Barsche sehr gut mit Oberflächenködern wie Popper fangen lassen. Die Brut ist gut abgewachsen und die Barsche schlagen sich damit die Mägen voll.
Bestens geeignet sind Popper von ca. 7-9 cm Länge, einige Federn am Heck können nicht schaden...

An Ruten bieten sich eigentlich relativ kurze und leichte Spinnruten zwischen 1,80 und 2,40 Meter an, ich fische die hier an der Lahn aber mit meiner 2,70er Skelli, da ich zum einen weiter werfen kann und zum anderen oft hohe Uferböschungen und viel Bewuchs am Ufer habe, mit ein wenig Übung klappt auch das einwandfrei. Ne kleine passende Stationärrolle und eine dünne Geflochtene Schnur (ich fische die 0,12er Spiderwire Stealth), runden die Kombo ab. Übrigens, auch Hechte lassen sich einen Popper nicht entgehen, also ist ein dünnes Stahlvorfach Pflicht, das stört die Barsche auch nicht wirklich!

Die Führung der Popper ist recht einfach: Nach dem Auswurf einfach leicht in die etwas lose Schnur schlagen, der Popper macht dann einen Satz nach vorne, durch die Ausbuchtung im Popperkopf wird das Wasser plötzlich verdrängt, spritzt und bei richtiger Führung hört man ein Geräusch, das sich wie ein Plopp anhört. Die Schlagfolge ist variabel und man sollte immer schauen, worauf die Räuber an dem Tag stehen. Bewährt haben sich ca. 3-5 Plopps hintereinander, worauf dann eine Pause von mehreren Sekunden folgen sollte. Oft kommt genau hier die Attacke oder beim nächsten Anrucken nach der Pause.
Die Bisse kommen oft brachial und machen einfach süchtig nach mehr!

Sollte ein Biss daneben gehen, einfach weiter poppen, der Barsch fasst gerne noch einmal nach. Hört ihr aber mit dem Plopp auf, verliert er das Interesse an dem Köder.

Habt ihr flachere Stellen gefunden, an denen Bewuchs ist und sich Fischbrut tummelt, dann lohnt sich dort immer ein Versuch. Auch verraten sich raubende Barsche oft durch ein ebenfalls "Plopp-ähnliches" Geräusch, die kann man gezielt anwerfen, ein Biß wird nicht lange auf sich warten lassen.
Übrigens den Anschlag sollte man erst setzen, wenn man einen Ruck in der schur spürt, sonst zieht man den Barschen den Köder oft vor dem Maul weg, weil man die Bisse sehen kann.

Durch die Ähnlichkeit der Geräusche von jagenden Barschen und dem durch den Popper erzeugten Geräusch kommen die futterneidischen Barsche oft erst richtig in Freßlaune, wenn ihr eine Weile gepoppt habt.
Hat man die Barsche gefunden, kann man richtige Sternstunden erleben.

Hier einige "gepoppte" Barsche aus den letzten Tagen:













Versucht es einfach mal, es macht irre Spaß und ist durchaus erfolgreich...


Viele Grüße,

euer Lahni

Montag, September 01, 2008

Lahni am Edersee

Hi @ all,

hier ein kurzer Bericht vom Edersee, an dem ich dieses Wochenende mit 3 anderen Lahnheinis fischen war... *g*

Zunächst sei einmal erwähnt, daß der Edersee zur Zeit einen so niedrigen Wasserstand hat, wie schon seit vielen Jahren nicht mehr.
Grund dafür ist neben den spärlichen Niederschlägen dieses Jahr, daß aus dem Edersee immer wieder Wasser abgegeben werden muß, damit die obere Weser schiffbar bleibt.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, das gegenüber dem Vollstau ein um ca. 22 Meter niedrigerer Wasserstand herrscht und in Kubik ausgedrückt sind das anstelle von ca. 220 Millionen M³ nur noch 42,32Millionen M³ !
Hier mal das Ganze in Bildern ausgedrückt...

Staumauer:





Hopfenberge





Sonstige Bilder:





Ein guter Teil des oberen Sees lag völlig trocken und Besucher kamen in Schaaren, um sich die normal versunkenen Überreste einiger Bauten anzuschauen, die schon lange nicht mehr zu sehen waren.

Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite mit strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von gut 30 Grad, was natürlich ein super Ausflugswetter ist, aber zum Angeln nicht unbedingt optimal. Außerdem schwitzten wir um die Wette und die laufend neu aufgetragene Sonnencreme verhinderte trotzdem den Sonnenbrand nicht wirklich.

Beim Bootsverleih erfuhren wir, daß die Fischerei zur Zeit recht schwierig sei. Die Futterfische stehen dicht an dicht und die Räuber haben die freie
Auswahl. Großer Raubfische würden eher wenig gefangen, dafür wären die letzte Zeit viele tote Zander gefunden worden, die wohl das schnelle Ablassen des Sees nicht vertragen hätten. Einen stattlichen, deutlich ü80-Zander fanden wir dann auch mitten auf dem See treibend... :(



Wir beschlossen nun schnell, uns hauptsächlich den Barschen zu widmen, Hechte können wir ja auch hier an der Lahn genug fangen.

Gegen 8.30 Uhr waren wir auf dem Wasser und fuhren gleich eine erste Stelle an. Hier raubten die Barsche gerade an der Uferböschung wie verrückt, die Futterfische wurden ans Ufer gedrängt und dort begann dann das große Fressen.

Es dauerte auch nur wenige Würfe, bis bei mir der erste Barsch einstieg und es solten noch einige folgen. Wie zuletzt schon an der Lahn, stellte sich auch hier der ASP-Spinner als überaus fängig heraus. Hier einer der etwas größeren Barsche, die mir an dieser Stelle an den Haken gingen.



Auch die anderen 3 fingen ihre Fische, aber irgendwann ließ das Beißen schlagartig nach und wir steuerten eine andere Stelle an. Auch hier waren die Barsche wie im Freßrausch und ich machte mal einen Versuch mit einem kleinen Popper, der prompt bei den ersten Würfen schon Erfolg brachte...





Lustig war es oft mit anzusehen, wie große Schwäre an Barschen den Ködern bis ans Boot folgten um schließlich doch noch abzudrehen und auch gehakte Barsche wurden verfolgt und es wurde versucht, ihnen den Happen aus dem Maul zu klauen.

So fing jeder einige Barsche, bis schließlich die Sonne voll auf den Angelplatz schien. Schlagartig hörte das Beißen auf und nun wurde es mühselig. Fast den ganzen Tag über fingen wir fast keinen einzigsten Fisch mehr, lediglich die Dropshotter konnten einige kleine Barsche verbuchen.
Als es dann Abend wurde, setzte an den gleichen Stellen wie am Morgen die Beißerei wieder ein und wir fingen noch den einen oder anderen Fisch.



Übrigens konnte ich lediglich einen Barsch auf einen Gufi fangen, Popper und vor allem der ASP schlugen alle anderen Köder um Längen, Wobbler versagten gänzlich.

Versuche, in und nach der Dämmerung vom Ufer des Bootsverleihes aus noch den einen oder anderen Zander zu fangen, scheiterten jedoch jämmerlich.

Am nächsten Morgen ging es dann wieder gegen 8 Uhr aufs Wasser und an den bekannten Stellen waren die Barsche auch wieder aktiv und bissen auch.



Danach war wieder Totentanz und bis auf einige kleine Barsche am DS ging nichts mehr.
Wir dachten schon ans Aufhören, als wir beschlossen, noch einen letzten schattigen Platz anzusteuern und dort noch einige Würfe zu machen.
Urplötzlich knallte mir ein guter Barsch auf den ASP und nach heftigem Drill war ein gut 40er Barsch längs neben dem Boot. Noch bevor wir den allerdings landen konnten, schüttelte er den Haken ab und verschwand in der Tiefe...
Nach einigen derben Flüchen warfen wir weiter in den Schatten und es gab nun eine regelrechte Bißorgie. Barsch auf Barsch knallte auf die ASP oder die von Sebastian gefischten Nachbauten, die Bisse kamen richtig brachial.
Dann wieder ein heftiger Einschlag bei mir, enormer Widerstand an der leichten Skelli. Ich konnte den Monsterbarsch bis vielleicht 10 Meter ans Boot herandrillen, dann wurde urplötzlich die Schnur schlaff und meine nicht druckreifen Flüche hallten weit über den See. Das hätte der heiß ersehnte 50er sein können, aber wir werden es leider niegenau erfahren... :(
Auch hier war wieder interessant, daß die Bisse ausschließlich auf die ASP und co. kamen; weder Gummi, Wobbler noch normale Spinner brachten auch nur einen einzigen Biß bei 4 Anglern !

Schließlich wurde ich dann kurz darauf noch wenigstens mit einem deutlich ü30er Barsch halbwegs entschädigt... :)



Das war ein wirklich sehr geiles, wenn auch durch die Hitze sehr anstrendendes Wochenende und der Edersee hat uns nicht das letzte Mal gesehen. Im Oktober, wenn das Schleppen mit dem E-Motor erlaubt ist, kommen wir sicherlich wieder und dann gehts den Hechten an den Kragen, so Petrus denn will... ;)

Gruß euer

Lahni