Montag, November 26, 2007

Widrige Umstände...

...herrschten heute hier, aber davon läßt sich ein Lahni nicht vom Angeln abhalten!

Der Reihe nach:

Die letzten Angeltage hier verliefen sehr zäh und ich blieb mehrfach Schneider.
Lediglich 2 mittlere Hechte ließen sich in den letzten Tagen bitten.





Heute war mein letzter freier Tag vor der nächsten 11er-Schichtrunde und Perlchen hat Spätdienst. Eigentlich ideale Voraussetzungen für einen Angelverückten, doch der Blick aus dem Fenster ernüchtert ein wenig.
Wind und Regen draußen, aber ich bin doch kein Weichei!
Ein Blick auf den aktuellen Pegel der Lahn zeigt zudem an, das das Wasser in der letzten Nacht kräftig (über einen halben Meter) gestiegen ist.
Was solls, hab nun mal nur noch heute frei, also ab ans Wasser.
Die erste Stelle angefahren, eine Schleuseneinfahrt mit einem großen Kehrwasser.
Die Lahn hat ziemlichen Zug drauf, doch wozu gibt es schwere Bleiköpfe... :wink:
Also das Tackle aus dem Auto und runter ans Wasser. Ein Stückchen weiter unten ist ein 4er Kajak mit Steuermann des hiesigen Rudervereins, voll besetzt mit Plagen zwischen ca. 12 und 15 Jahren.
Kaum bin ich am Wasser und habe den 1. Wurf gemacht, kommen diese Rotznasen grölend auf mich zugefahren, halten einen Sicherheitsabstand von 5 Metern zu mir und fangen an, mit den Paddeln aufs Wasser zu schlagen und mich verbal zu verarschen.
Gutes Zureden hilft nicht, die sind eindeutig auf Krawall aus.
Nicht einmal ein "zufällig" voll aufs Boot knallender Gufi kann die Plagen lange abschrecken. Ich marschiere also mit meinem Gerödel stromauf, werde aber sofort verfolgt und das Spielchen geht munter weiter so.
Könnte ich nur wie ich wollte, ich hätte den scheiß Kahn samt der Plagen versenkt, aber so bleibt mit nur fluchend der Rückzug.

Ich ließ es mir aber nicht nehmen,. zum Ruderverein zu fahren und mich dort anständig und ausgiebig zu beschweren. Der zuständige Vereinsheini dort sicherte mir zumindest zu, sich die Burschen zur Brust zu nehmen, wenn sie denn wieder zurückkämen. Hoffentlich fruchtet das, das nächste Mal könnte ich wirklich rot sehen...
Mit einem dicken Hals ändere ich nun kurzerhand meine Pläne und beschließe, dem Seeweiher einen Besuch abzustatten.
Gesagt getan komme ich dort an und es herrscht neben tierischem Wind ein richtig dickes Schneetreiben.
Egal, nun bin ich schon mal hier, also wird auch geangelt.
Nach ca. 1 Stunde Jerken sind meine Finger blaugefroren und die Wellen türmen sich immer höher. Also Schluß hier, hat eh keinen Sinn und zurück an die Lahn.
In einer Staustufe versuche ich nun mein Glück mit Gummi, aber außer diversen Abrissen tut sich gar nichts.
Nun ist es mittlerweile schon 16 Uhr und ich bin kurz davor, das Angeln abzubrechen. Eine innere Stimme sagte mir aber, ich sollte doch noch mal an die allererste Stelle zurückfahren. Da diese Stelle eh auf meinem Heimweg lag, schaute ich dort wirklich noch einmal vorbei und wenigstens waren weit und breit keine Plagen zu sehen.
Also runter ans Wasser und das Kehrwasser großflächig abgejiggt.
Da dies nicht von Erfolg gekrönt war, lief ich wieder ein Stück stromauf und befischte das Kehrwasser eines großen Brückenpfeilers. Hier standen massenhaft kleine Fische, die mir ein ums andere Mal in der Absinkphase einen Biß vorgaukelten. Trotz der großen Menge an Futterfisch gab es auch hier keinerlei Aktivität der Räuber und in der einsetzenden Dämmerung hatte ich die Nase voll und marschierte Richtung Auto zurück. Das war heute wahrlich nicht mein Tag und es fing urplötzlich auch noch an zu hageln.
Angler müssen echt behämmert sein, was wäre das so gemütlich auf der Couch im warmen Wohnzimmer gewesen...
Warum auch immer, ich konnte nicht zum Auto gehen, ohne nicht wenigstens noch einige Würfe in der Kehrströmung an der Schleuseneinfahrt zu machen und urplötzlich fuhr ein Blitz durch meine Rute. Irgendwie setzte ich noch einen Anschlag und eine schnelle heftige Flucht ließ meine Bremse aufkreischen.
Nun war ich plötzlich wieder hellwach und drillte hochkonzentriert mit einer Hand weiter. Mit der anderen Hand holte den schon zusammengeklappten Kecher aus der Angeltasche und klappte diesen umständlich auf.
Kurz darauf war der Hecht landungsreif und die Maschen des Keschers umschlossen ihn, geschafft!



Alle Strapatzen und aller Ärger waren plötzlich wie weggeblasen.
Schnell vermessen, das Maßband zeigte stolze 78 cm, ein letztes Einnerungsfoto geschossen und ab ging es nach Hause.




Wenn ich mir jemals einen Hecht wirklich verdient hatte, dann war das heute *g*

Montag, November 19, 2007

Feierabendjiggen

Hi @ all,

hatte gestern Frühdienst und richtig Bock aufs Angeln.
Also die Angelklamotten mit auf die Arbeit genommen, ne Stunde früher Feierabend gemacht und ab an die Lahn.

Am nächsten lag das Runkeler Wehr, welches ich auch anfuhr, um nicht noch wertvolle Angelzeit zu vergeuden.
Die erste Stunde tat sich überhaupt nichts, weder im Schleusengraben noch oberhalb des Wehres. Ich probierte diverse Gummis aus, zunächst in der Größe um die 15/16 cm, doch keinerlei Resonanz.
Da die großen Gummis in der immer noch sehr starken Strömung schnell verdriftet wurden, wechselte ich auf einen 8cm Kopyto am 15-Gramm-Jigkopf.
Auf gedeckte Farben lief aber auch nichts in der nächsten halben Stunde und ich versuchte probeweise auf einen Kopyto in Neongelb mit schwarzem Rücken, also Schockfarbe.

Nach wenigen Würfen hatte ich dann auf volle Distanz den 1. Biß des Tages, den ich aber leider versemmelte. Mit neuem Mut fischte ich den Köder weiter und wirklich, nur wenige Würfe später ein heftiger Biß beim Beschleunigen des Gufis.
Dieses Mal saß der Anschlag und nach einigen wütenden Kopfstößen kam eine sehr energische Flucht. Kurz darauf schlug ein feiner Hecht an der Oberfläche das wasser schaumig. Der Haken saß, wie ich sehen konnte lediglich in einer Hautfalte vorne am Oberkiefer und ich drillte vorsichtig weiter. Schließlich konnte ich den Hecht doch sicher mit dem Kescher landen. 76 cm war Meister Esox lang und stand sichtlich gut im Futter.



Entschneidert war ich nun, was bei dem Wasserstand und Jahreszeit nicht immer selbstverständlich ist und ich blieb nun dem neongelb-schwarzen Kopyto treu.
Einige Meter weiter oberhalb hatte ich dann wieder nach einem Wurf vor das gegenüberliegende Ufer einen Biß, doch konnte den Fisch nicht haken. Sie waren zwar bissig, aber bissen recht spitz, wie ich noch im Ausfischen des gleichen Wurfes feststellen mußte.
Ca. 10 Meter vor meinem Ufer kam der nächste Biß, wieder in der Kurbelphase, und der Hecht blieb auch hängen. Beim Landen des 56ers stellte ich fest, daß auch dieser Esox nur ganz knapp vorne an der Maulspitze hing.



Dieser Hecht zeigte übrigens deutliche Bißspuren, da ist er im letzten Moment ner dicken Mama entwischt...



Eine gute halbe Stunde sollte sich nun nichts mehr rühren und ich lief ein wenig stromauf. In einer kleinen Einbuchtung bekam ich kurz vor dem Ufer einen Haltebiß und nach dem Anschlag spürte ich 3-4 Sekunden Widerstand, doch dann war Sense.
Ca. 5 Würfe später der gleiche zaghafte Festhaltebiß, dieses Mal saß aber der Anschlag und ich konnte noch einen weiteren Hechtschniepel landen, auch dieser hing ganz vorne im Maul.




Dann wurde es rasch dunkel und ich machte mich hochzufrieden auf den Heimweg. Die Entscheidung mal bei dem grauen Wasser und dem trüben Himmel auf Schockfarbe zu setzen hatte sich doch ausgezahlt...

Samstag, November 17, 2007

Gejerkt

Hi @ all,

nach 2 Schneidertagen, bei denen weder im Hellen noch im Dunkeln etwas beißen wollte, kam der Wintereinbruch mit viel Regen und Sturm.
An Angeln war nicht zu denken, nicht mal an meinem freien Wochenende, Wind und Regen zusammen waren einfach zu heftig.

Montag den 12. hörte wenigstens der Regen auf und ich beschloß Mittags spontan einen kleinen Angelausflug.
Ziel war wegen des Lahnhochwassers mal wieder der Seeweiher bei Mengerskirchen und bei dem Sturm ließen sich eh nur schwere Köder wie Jerks vernünftig werfen. So bekamen die bunten Klötzchen mal wieder eine Chance, gejerkt hatte ich dieses Jahr eh kaum.

Dort angekommen traf ich zufällig auf einen Bekannten und wir fischten zusammen.
Der Sturm war jedoch echt heftig und eiskalt, selbst auf dem relativ kleinen Seeweiher gab es beachtliche Wellen.

Normalerweise ist die Seite, auf die der Wind steht meist die bessere Wahl, aber hier war das Werfen quasi unmöglich.

Also suchten wir eine relativ windgeschützte Bucht auf, in der es sogar deutlich sichtbar raubte. Mehrfach sprangen kleinere Fische sternförmig aus dem Wasser. Zum Einsatz kam zunächst ein großer Diver, ein Squirrly Burt weighted, der mit seinen ca. 28 cm Länge inkl. des Twisterschwanzes und langsam geführt mir gerade in der kalten jahreszeit schon so manchen Hecht gebracht hat.
Nachdem dieser jedoch eine Stunde lang keinen Erfolg brachte, wechselte ich mal auf einen altbewährten 5er Buffalo.

Dieser fand dann auch rasch einen Abnehmer...



Die explosive Attacke direkt an der Oberfläche machte mal wieder richtig Laune und trotz zunehmendem Sturm fischten wir noch eine gute Stunde weiter.

Leider tat sich gar nichts mehr, der Wind wandelte sich fast schon zu einem Orkan und gegen 16:00 Uhr hatten wir beide die Nase voll, die Hände blaugefroren, also machten wir uns auf den Heimweg.

Trotz des Wetters und der Kälte war das wieder ein schöner Angeltrip und man sieht, auch bei solchen Voraussetzungen kann man durchaus etwas fangen.


Gruß und bis bald,

euer Lahnfischer