Samstag, Oktober 06, 2007

Kunstköder - die Qual der Wahl

Hy @ all,

zur beginnenden Raubfischzeit habe ich mir, auch angeregt durch sehr viele Fragen zu bestimmten Kunstködern, ein paar grundsätzliche Gedanken zu diesem Thema gemacht.

Ich denke hier jetzt nur mal an die gebräuchlichsten Ködergruppen wie Blinker, Spinner, Wobbler, Jerkbaits, Twister, Shads…
Die Auswahl an Formen, Farben, Größen Herstellern ist schier unerschöpflich, wer soll da noch durchblicken?
Wenn ich mir meine im Laufe der Jahre erworbenen Kunstköder anschaue und das ist eine ganze Menge, dann stelle ich fest, dass ich sehr oft einfach gekauft habe, was ich gesehen und mir gefallen hat. Vieles davon ist seit Jahren unberührt und wird es wohl auch in Zukunft bleiben.



Letztendlich habe ich meine eigenen Favoriten gefunden, denen ich blind vertraue und die ich eigentlich fast ausschließlich benutze.

Hier komme ich schon zum Kern meines Artikels: Vertrauen

Sehr oft lese oder erlebe ich, dass Angler eine Unmenge an Kunstködern mit sich herumschleppen, man will ja schließlich für alles gewappnet sein. Am Wasser wird dann ständig nach ein paar Würfen ohne Erfolg im Rucksack gekramt und ein neues oder anderes Modell an den Karabiner gehängt. Schnell ein paar Würfe, nächster Köder und so weiter und so fort…
Bei mir ist es anders: ich überlege vorher, an welchem Gewässer ich wie worauf angeln will. Dementsprechend nehme ich mir auch nur meine Gerätschaft mit ans Wasser. Angefangen von der richtigen Kombo (Rute/Rolle/Schnur/Vorfach) über die zu dem Gewässer und der Zielfischart passenden Köder.
Will ich leichtes Spinnfischen auf Forelle, Döbel und Barsch, dann nehme ich mir die entsprechende Rute und eine handvoll an kleinen Wobblern, denen ich mein Vertrauen schenke. Dabei beschränke ich mich z.B. auf ein Modell in unterschiedlichen Farben. Das gleiche gilt bei mir für das Spinnfischen oder Jerken auf Hecht oder die Gummiangelei.

Ich halte nichts mehr davon, die unterschiedlichsten Köder mitzuschleppen und meine Zeit mit Köderwechseln zu verplempern. Nur der Köder, der auch im Wasser ist fängt!

Wenn ich eine bestimmte Strecke abfischen will, tue ich dies sehr oft mit einem einzigen Köder, auch wenn ich dabei mal nichts fangen sollte. Fische ich die Strecke dann zurück, versuche ich es mit einem ähnlichen Köder, aber z.B. in einer anderen Farbe.

Wichtig ist dabei allerdings, dass man seinen Köder gut kennt, ihm vertraut und variantenreich führen kann. So kann man einen Wobbler in unterschiedlichen Geschwindigkeiten einholen, damit auch meist in unterschiedlichen Tiefen. Ändern sich hierbei die Tiefenverhältnisse gravierend, wechsele ich natürlich auch auf ein entsprechendes Modell.

Die Farbe der Köder wähle ich vorher anhand der Sichtigkeit des Wassers, der vorkommenden Futterfische und der herrschenden Lichtverhältnisse aus. Dabei bevorzuge ich ganz klar natürliche Dekors, erst wenn das Wasser zu trübe ist, werden grellere Designs benutzt.

Deshalb mein Rat für die kommende Raubfischsaison:
Sucht euch unter den Ködern eure Favoriten. Kauft nicht dutzende von verschiedenen Spinnern, Wobblern, Blinkern… sondern beschränkt euch auf wenige ausgesuchte Modelle.
Diese sollten dafür zum einen qualitativ hochwertig sein, jedes Modell in verschiedenen Größen, Farben und Lauftiefen.



Überlegt euch, wo ihr mit welcher Methode auf welche Fische angeln wollt. Stimmt euer Gerät auf die Köder und das Gewässer ab, es ist z.B. Unfug, mit einer viel zu schweren Kombo leichte Köder fischen wollen und umgekehrt. Auch, wenn es anfangs schwer fällt, bleibt eurem Köder treu und fischt konsequent damit weiter, auch wenn es mal eine Flaute gibt. Variiert stattdessen die Führung dieser Köder.

Die beste Zeit für Ködertests sind übrigens die Zeiten, in denen es sehr gut beißt und nicht anders herum.
Ihr werdet sehen, über kurz oder lang stellt sich der Erfolg ein, ihr werdet deutlich mehr fangen wie vorher und spart dabei langfristig noch Geld.

Gruß euer Lahnfischer

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